Torsten Herbst

Heutiger Tag hoffentlich Zäsur in Pandemiebekämpfung

Eingeständnis der Kanzlerin eines Fehlers ist ehrenwert und respektabel / Warum haben sich Ministerpräsidenten überzeugen lassen? / „Team Vorsicht“ ist jetzt „Team Chaos“

Zur heutigen Entscheidung, den geplanten Osterlockdown zu kippen, erklärt der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst:

„Dass das österliche Lockdown-Chaos deutlich mehr Schaden verursacht als Nutzen bringt, war außer der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten so gut wie jedermann klar, der nur eine Minute darüber nachgedacht hat. Dass die Kanzlerin diesen Fehler nun einkassiert, statt ihn verbissen zu verteidigen und durchzuziehen, ist ehrenwert und verdient Respekt. 

Bleibt die Frage, warum die Ministerpräsidenten sich in einer nächtlichen Mammut-Schaltkonferenz überhaupt von diesem Unfug haben überzeugen lassen. Es ist doch keine Schande, eine Abstimmung auch einmal zu vertagen, statt nachts irgendwelche undurchdachten Entscheidungen zu treffen, weil man einfach nur noch ins Bett will. Aus dem von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder ausgerufenem ‚Team Vorsicht‘ ist jetzt ein ‚Team Chaos‘ geworden.

Ich hoffe, dass der heutige Tag eine Zäsur in der Pandemiebekämpfung ist: weg von blindem Aktionismus, raus aus einer Spirale immer schärferer Restriktionen und hin zu ausgewogenen Strategien, die nicht nur den Inzidenzwert im Blick haben, sondern unsere gesamte Gesellschaft, Kinder, Bürger und Unternehmen.“