Torsten Herbst

Ablehnende Haltung zur Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz ist Realitätsverweigerung"

Zur heutigen Bundestagsdebatte um den Umgang mit der Wolfspopulation in Deutschland und der Diskussion von entsprechenden Anträgen der Fraktionen erklärt der Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der FDP Sachsen, Torsten Herbst:

„Die ablehnende Haltung von Linken, Grünen, CDU und SPD zum FDP-Antrag zur Aufnahme des Wolfes ins Bundesjagdgesetz ist eine bedenkliche Form der Realitätsverweigerung. Ohne Frage ist die Wiederansiedlung des Wolfs ein großer Erfolg für den Natur- und Artenschutz in Deutschland. Klar ist aber auch, dass eine sich rasch vermehrende Raubtierart ohne natürliche Feinde zukünftig eine Regulierung über das Jagdrecht braucht. Bereits heute zählt die Wolfsdichte in Teilen Sachsens und Brandenburgs zu den höchsten in ganz Europa.

Tierschutz bedeutet für uns nicht nur Wolfsschutz, sondern auch den Schutz von Weidetieren. Angesichts der steigenden Wolfspopulation müssen die berechtigten Sorgen der Bevölkerung und auch der Tierhalter endlich ernst genommen werden. Die massiv zunehmenden Schäden bei Weidetieren wie Schafen und Ziegen erfordern ein Handeln. Die Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz wäre ein erster Schritt, um Artenschutz und Tierschutz in Balance zu bringen.“

Hintergrund: Mit ihrem Antrag http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/005/1900584.pdf fordert die FDP-Bundestagsfraktion die Aufnahme des Wolfs als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz, die Aufnahme in den Anhang V der europäischen FFH-Richtlinie (zur späteren Aufnahme des Wolfs in die Verordnung über Jagdzeiten), einheitliche Standards für ein bundesweites Wolfsmanagement und Wolfsmonitoring sowie zusätzliche finanzielle Mittel für die Schadensprävention und Wolfsgeschädigte. Der Antrag wurde in den Umweltausschuss des Bundestages verwiesen.

Bundestagsdebatte zur Wolfspopulation:https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw05-de-wolfspopulation/538094